"Aus dem Unbewussten entsteht mit den Jahren oder Jahrzehnten des Trainings der Techniken das Bewusste, um dann wieder mit dem Unbewussten zu enden. Damit schließt sich der Kreis."
Die Wurzeln der waffenlosen Selbstverteidigung verlieren sich im Nebel der Geschichte. Sicher ist nur, dass jeder Kulturkreis seine eigenen Kampfformen hervorbrachte. Am bekanntesten sich hierbei sicherlich jene aus Japan und China. Aber auch in Europa der Griechen und Römer existierten Methoden zur Selbstverteidigung.
Die Ursprünge des heutigen Ju-Jutsu lassen sich aber klar in den asiatischen Raum zurückverfolgen. So lernten die Samurai-Krieger sich mit bloßen Händen gegen Angreifer zu verteidigen. Diese sich hierbei bewährten Techniken wurden erweitert und verfeinert. Eine Anreicherung erfuhren diese Techniken durch buddhistische Mönche, die aus China einwanderten. Sie brachten das Kung-Fu nach Japan. Hierbei gilt es zwischen den "harten" Techniken (bekannt durch deren Namen, wie Tiger- oder Drachenstil) und den "weichen" Techniken zu unterscheiden (z.B. Tai-Chi oder Wing Chun). Die Kenntnis der waffenlose Selbstverteidigung ging in neuerer Zeit verloren. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Japan die Selbstverteidigung (der damalige Überbegriff lautete Jiu-Jitsu) wieder populär. Professor Jigoro Kano lehrte zu dieser Zeit Jiu-Jitsu an der Universität von Tokio. Er ist übrigens auch der Begründer des Judo.
Aus dem Jiu-Jitsu gingen weitere Kampfsportarten, wie das Judo oder das Karate hervor. In ihnen sind Teilaspekte des Jiu-Jitsu enthalten. Die Intention ist hierbei auch für Wettkämpfe taugliche (da weniger gefährliche Techniken enthalten sind) Varianten zu entwickeln.
Gegen Ende des letzten Jahrhunderts gelangen die japanischen Kampfsportarten auch nach Deutschland. In den 60er Jahren wurde das Jiu-Jitsu hin zu einer moderneren Selbstverteidigung geändert. Es erfolgte hierbei auch eine Änderung der Schreibweise. Das neue System wurde fortan als Ju-Jutsu bezeichnet.